"Mehr" suchen und durch "weniger" ersetzen

Bei einer Veranstaltung der Medical Mountains GmbH durfte ich kürzlich über die Transformation zur Nachhaltigkeit sprechen. Die Frage, was es wirklich dafür braucht, beschäftigt mich seit Jahren. Ich habe meine bislang gefundenen Antworten, wie Transformation gelingen kann in vier Felder unterteilt: Erkenntnis, Expertise, Arbeitskultur und Werkzeuge.

Heute möchte ich einen Teil aus dem Feld Expertise mit Ihnen teilen. Hier geht es vor allem darum, Denkweisen zu prüfen. Denn eine davon hält sich hartnäckig. Daher widme ich diesen Beitrag in Kürze genau diesem Thema – als heutige Inspiration:

Mehr ist nicht besser.

Unsere Gesellschaft hat ein Hinzugefügeproblem. Wir glauben, dass „mehr“ automatisch „besser“ bedeutet. Größer, weiter, schneller. Doch oft ist das Gegenteil der Fall.

Wir übersehen leider häufig subtraktive Lösungen.
Wir addieren, wo weniger mehr wäre.
Wir verkomplizieren, wo Klarheit gebraucht wird.

Das ist wissenschaftlich untersucht. Ein Beispiel: Wenn Menschen einen Text verbessern sollen, entscheiden sich zwei Drittel lieber dafür, etwas hinzuzufügen, als etwas zu kürzen. Dabei liegt die Kraft oft genau im Weglassen.

Und genau das gilt für Nachhaltigkeit. In Teams, die an dem Thema arbeiten, kommen häufig eher mehr Projekte hinzu. Wir fragen uns zu selten: Was können wir stattdessen weglassen?

Also konkret: Sie kommunizieren jetzt auch über Nachhaltigkeit auf Ihrer Webseite? Was streichen Sie dafür?

Das war einer meiner Lieblings-Themen aus der Keynote. Und ich bin gespannt: wie oft erwischen Sie sich selbst dabei, etwas dazuzupacken, statt es einfacher zu machen?