
Verpasst, vertrödelt, vergeudet. Ist Kommunikation zu sehr zur Nebensache geworden?
Grundsätzlich denke ich, man kann Meetings gar nicht oft genug hinterfragen. Welchen Sinn hat das Meeting? Hören sich die Teilnehmenden wirklich zu? Wer hat überhaupt Interesse am Thema?
Meetings sind heute häufig zu häufig. Ich kenne beides: Eine Zeit ganz ohne Online-Meetings, mit spontanen Telefonaten, Zeit um zu arbeiten und Meetings, bei denen alle an einem Tisch sitzen. Ein paar Jahre später sah mein Alltag ganz anders aus: Ein Online Meeting jagt das nächste und es passierte sogar, dass ich an zwei Meetings parallel teilgenommen habe.
Aber unabhängig von der Meeting-Kultur in Unternehmen, ist eine Sache oft gleich: Wir kommunizieren nebeneinander statt miteinander.
Das ist selten böser Wille. Die Ursachen sind vielfältig und individuell. Hier zwei typische Stolpersteine und Ideen, wie es besser gehen kann:
1. Meetings ohne Fokus
Das kenne ich vor allem von Meetings, in denen eine Runde gleicher Teilnehmer in regelmäßigen Abständen zusammen kommt. Das Meeting steht nicht unter einem speziellem Projekt. Man springt also von Thema zu Thema. Es wird das erste Thema angeschnitten, jemand springt zu einer Sache aus der letzten Woche, jemand anderes springt wieder zu einem anderen Punkt. Am Ende wurde viel geredet, aber wenig entschieden.
Easy-Tipp: Vorher überlegen oder abfragen, wofür man sich heute Zeit nehmen will. Es darf erst zum nächsten Thema gewechselt werden, wenn sich alle auf eine schriftliche Kurz-Zusammenfassung des aktuellen Themas geeinigt haben. Idealerweise stellt es einen Fortschritt dar: Das kann eine Entscheidung sein, ein nächster Schritt, eine tiefere Bearbeitung.
2. Das Thema des Meetings wird missbraucht
Was sich anhört, als würde man sich über ein fachliches Thema austauschen ist häufig eine ungesehene Spannung, Frust oder Überforderung. Es ist nicht einfach in der Kommunikation die unterschwellige Kritik, den Rückzug oder die vagen Diskussionen heraus zu hören, innezuhalten und zu unterbrechen: „Geht’s hier gerade wirklich um die Sache oder steckt etwas anderes dahinter?“
Easy-Tipp: Wenn möglich einen Moderator oder eine Moderatorin im Meeting benennen. Diese Rolle kann jeder wahrnehmen, der sich die Zeit nimmt genau hinzuhören. Das ist selbstverständlich nicht für jedes Meeting wichtig. Aber meistens ist in Unternehmen bekannt, welche Meetings „schwierig“ sind oder nicht voran bringen. Fragen sie eine Person, von der sie denken es könnte gut passen, ob sie sich die Zeit nimmt das Meeting zu moderieren und „von außen“ drauf schaut.
Meetings werden nicht perfekt sein. Dafür ist Kommunikation zu komplex. Aber sie können bewusst gestaltet werden. Ein wacher Blick auf das was gesagt wird (und was nicht) machen oft den Unterschied. Wer das ernst nimmt, macht Kommunikation von der Nebensache zur Hauptsache. Das ist ein erster Schritt, die Zusammenarbeit zu stärken und bessere Ergebnisse zu erzielen.
Ob in der Moderation, durch gezielte Führungskräfte-Trainings oder in der Weiterentwicklung der Kommunikationskultur: Ich helfe Ihren Teams dabei Kommunikation ernst zu nehmen.
Sprechen Sie mich gerne an, wenn Sie dazu meine Unterstützung benötigen.